Die Weiterbildungsordnung kommt
Text: Sandra Postel
Foto: Clemens Hess
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz nahm am 1. Januar 2016 die Arbeit auf und vertritt die Belange von rund 40 000 Mitgliedern. Vizepräsidentin Sandra Postel resümiert das bisher Erreichte und künftige Herausforderungen.
Die Rahmenbedingungen, unter denen Pflege stattfindet, müssen dringend verbessert werden. Viel zu lange haben Pflegende ihre Forderungen hinten angestellt. Mithilfe ihrer Kammer können die Pflegenden nun endlich ihre Angelegenheiten in Eigenverantwortung selbstbestimmt regeln und gleichberechtigt an der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens mitwirken.
Es muss endlich Schluss sein mit der Ausbeutung von Pflegenden! Deshalb braucht es eine durchsetzungsfähige Interessenvertretung, die, ausgestattet mit einer entsprechenden Rechtsform, an den entscheidenden Stellen das Gehör der politischen Entscheidungsträger findet und auf Augenhöhe den anderen Akteuren des Gesundheitswesens begegnet.
Die Landespflegekammer stellt eine große Chance dar, um die Interessen unserer Berufsgruppe wahrzunehmen und nach vorne zu bringen. Keine Gewerkschaft, kein Berufsverband verfügt über diese Möglichkeiten, da die Kammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR) über ganz andere, viel effektivere Durchsetzungsmöglichkeiten verfügt.
Über ihre Kammer handeln die Pflegenden bei der Weiterentwicklung des Berufsstands und des Gesundheitswesens auf Augenhöhe mit den anderen Akteuren und Berufsgruppen im Gesundheits- und Pflegewesen.
Unsere Themen und Forderungen erhalten seit Etablierung der Kammer im Jahr 2016 eine ungleich höhere Aufmerksamkeit. Auch die Einflussnahme während der Koalitionsverhandlungen der neuen Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat mitgeholfen, die Investitionen in die Krankenhäuser durch das Land zu erhöhen Dass diese Erhöhung noch lange nicht ausreicht, steht indes auf einem anderen Blatt.
Neben der politischen Interessenvertretung steht die Weiterentwicklung des Berufsfelds ganz oben auf unserer Agenda. Die Verabschiedung der Berufsordnung sowie der Weiterbildungsordnung – und damit die gesamte Thematik „Weiterbildung für Pflegefachpersonen“ – durch die Vertreterversammlung als oberstem Entscheidungsorgan der Kammer steht kurz bevor.
Auch der Aufbau des Schlichtungsausschusses, an den sich unsere Mitglieder zur Klärung strittiger Fragen – auch gegenüber dem Arbeitgeber – wenden können, macht gute Fortschritte.
Daneben bereiten wir derzeit den zweiten rheinland-pfälzischen Pflegetag am 17. April 2018 in Mainz vor, der zahlreiche praxisnahe Vorträge und Workshops bieten wird.
Sandra Postel ist Vizepräsidentin der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz

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